Es gab grünes Licht für den neuen Pastoralraum Zug-Lorze
Der Bildung des Pastoralraums mit den Pfarreien Baar, Steinhausen, Cham und Hünenberg steht nun nichts mehr im Weg.
Die Stimmberechtigten genehmigten den Zusammenarbeitsvertrag für die Bildung des neuen Pastoralraums Zug-Lorze mit den Kirchgemeinden Cham-Hünenberg und Steinhausen. Als letzte der drei beteiligten Kirchgemeinden hat die Katholische Kirchgemeinde Baar dem Zusammenarbeitsvertrag mit grosser Mehrheit zugestimmt. Der designierte Pastoralraumleiter Diakon Christian Kelter – er ist Gemeindeleiter in Hünenberg – erklärte der Versammlung, worin er die Vorteile des neu entstehenden Pastoralraums sehe. «Gemeinsam können wir eine breitere Palette an Angeboten bereitstellen, um die grosse Vielfalt an Menschen in unseren Gemeinden zu erreichen», stellte er fest. Was gut funktioniere, solle in den einzelnen Gemeinden unbedingt fortgeführt werden. So könne jede Pfarrei ihr Profil schärfen und ziehe so vielleicht auch von ausserhalb der Gemeindegrenzen interessierte Gläubige an.
Zusammenarbeit wird der Gemeinde auch Vorteile bringen
Da sich im Pastoralraum Zug-Lorze vier grosse Pfarreien zusammenschliessen, agiere man aus einer Position der Stärke heraus, fuhr er fort. Nicht zuletzt werde man ein attraktiver Arbeitgeber sein. Er betonte, dass das Bistum die Pastoralräume nicht errichte, um auf einen Mangel an Personal oder Geld zu reagieren, sondern um die Menschen in Zeiten zunehmender Individualisierung wirkungsvoll begleiten zu können.
Christian Kelter rief in Erinnerung, dass der Pastoralraum administrativ am 1. August errichtet werde. Die eigentliche Arbeit nehme man am 1. September auf. Die ersten konkret wahrnehmbaren Ergebnisse dieser Arbeit seien ab dem Sommer 2023 zu erwarten. Zusammen mit Pastoralraumleiter Christian Kelter wird der Baarer Pfarrer Anthony Chukwu (Bild) den Pastoralraum als leitender Priester führen.
Die Stimmberechtigten hiessen weiter die Jahresrechnung 2021 gut. Bei Ausgaben von 9,375 Millionen resultierte ein Einnahmenüberschuss von 2,817 Millionen Franken.
Es gab schwarze Zahlen dank eines Landverkaufs
Finanzchef Andreas Weber mahnte jedoch, ob dieser schönen Zahl nicht in Euphorie zu verfallen. Denn aus der operativen Tätigkeit sei ein Ver-lust von 580 000 Franken entstanden. Dank des Verkaufs eines Grundstücks an der Unteren Rainstrasse in Inwil an die Einwohnergemeinde Baar sowie nach Auflösung von Steuerausgleichsreserven von 195 000 Franken habe die Rechnung nun aber dennoch positiv abschliessen können.
Der Finanzchef wies zudem darauf hin, dass die wirtschaftlichen und demografischen Rahmenbedingungen darauf hindeuten, dass in den kommenden Jahren ein sorgsamer Umgang mit den zur Verfügung stehenden Mitteln angezeigt sei. Die Stimmberechtigten hiessen mit der Jahresrechnung auch die vom Kirchenrat vorgeschlagene Verwendung des Einnahmenüberschusses gut. Je 150 000 Franken wurden für Vergabungen an wohltätige und gemeinnützige Projekte im In- und Ausland gesprochen. Für die Vorfinanzierung von Bauprojekten werden 1,1 Millionen Franken bereitgestellt und 1 Million Franken der finanzpolitischen Reserve zugewiesen. Mit 85 000 Franken nimmt man zusätzliche Abschreibungen vor. 32 400 Franken fliessen ins freie Eigenkapital.
Stefan Doppmann