Erfolgreiches Pilotprojekt am GIBZ

Rundum zufriedene Gesichter gab es bei der Schulschlussfeier der Küchenangestellten.Bild: Melanie Schumacher
Zwei Frauen und zwölf Männer feierten den Abschluss der modularen Ausbildung zu Küchenangestellten am GIBZ.
Von: Hansruedi Hürlimann
Mit einem stolzen Rückblick auf das 15-jährige Bestehen der berufsspezifischen Ausbildung (siehe Box) begrüsste der Lehrgangsleiter Christoph Wildhaber die Lernenden, Lehrpersonen, Vertreterinnen und Vertreter des Gastgewerbes und der Regierung. «Es wurde viel Herzblut in den Aufbau dieses Lehrganges investiert», sagte er zum schweizweit einmaligen Angebot. Dies vor allem auch angesichts des Fachkräftemangels im Gastgewerbe. Was es davor schon gab, war ein fünfwöchiger praxisorientierter Prozess-Lehrgang. «Für Weiterbildungswillige fehlte jedoch eine Anschlusslösung, zu der im Jahre 2008 am GIBZ ein erster Lehrgang gestartet wurde», so seine Ausführungen.
Eine mehrfacheHerausforderung
Das Angebot richtet sich an berufstätige Erwachsene, die meisten von ihnen mit Migrationshintergrund, die sich dieser Herausforderung stellen. Das beginnt schon damit, dass man Deutsch als Unterrichtssprache einigermassen beherrschen muss. Hinzu kommen die Fachausdrücke, die Doppelbelastung von Arbeit und Ausbildung sowie die Fahrt nach Zug. Die Lernenden des jüngsten Lehrgangs kommen alle aus anderen Deutschschweizer Kantonen und aus ganz unterschiedlichen Betrieben. Dass es nicht immer leicht war, Arbeit und Ausbildung unter einen Hut zu bringen, bestätigte die in Griechenland geborene Absolventin Maria Karra gegenüber unserer Zeitung. Und für den aus Sri Lanka stammenden Tharmanithy Thambirajah war «das Erlernen der deutschen Sprache eine grosse Hürde».
Erfahrung bereichertden Unterricht
Claudia Hegglin und Géraldine Seitz, die für die Allgemeinbildung verantwortlich waren, zeigten sich beeindruckt vom Lernwillen und der Motivation ihrer Schüler/-innen. Bei diesem breit gefächerten Unterricht, der rechtliche, politische und gesellschaftliche Themen behandelte, kam den Lernenden der Umstand zugute, dass sie in verschiedenen Bereichen persönliche Erfahrungen mitbrachten und daher wussten, wovon die Rede war. «Der Unterricht mit Erwachsenen gestaltet sich ganz anders als mit Jugendlichen», sagten beide Lehrerinnen übereinstimmend. Sowohl die Zuger Regierung wie das Schweizer Gastgewerbe stehen uneingeschränkt hinter dieser Ausbildung.
Das zeigte die Anwesenheit der Zuger Volkswirtschaftsdirektorin Silvia Thalmann-Gut und von Sabrina Camenzind, Direktorin Hotel & Gastro formation Schweiz. Sie gratulierten den Absolventen zu ihrem Abschluss und dankten allen Beteiligten für ihren Einsatz und ihr Engagement zugunsten einer zertifizierten Ausbildung und damit zur Linderung des Fachkräftemangels. Am anschliessenden Apéro wurden den Gästen kulinarische Köstlichkeiten aus den Ursprungsländern der Absolventen serviert.
Praxisnah
Der einjährige Lehrgang als Küchenangestellte oder Küchenangestellter mit einem eidgenössischen Berufsattest besteht aus neun in sich geschlossenen und praxisorientierten Lerneinheiten, die mit einer Prüfung bewertet werden. Abgeschlossen wird die Ausbildung dann mit einem Qualifikationsverfahren. Voraussetzung ist ein fünfwöchiger praxisorientierter Progresso-Lehrgang, der mit einem Zertifikat abschliesst.
Vorausgesetzt werden zudem fünf Jahre Berufserfahrung, wovon drei Jahre in der Küche, mündliche und schriftliche Deutschkenntnisse, ein Lehrvertrag oder die Zulassung zum Qualifikationsverfahren. Nähere Informationen gibt es unter www.hotelgastro.ch hh