Die Bevölkerung kann noch mitwirken

An die Vernissage kamen Personen rund 60 Personen aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Gemeinden, Jury sowie Projektbegleitende. Bild: Patrick Caplazi

Ein Ausschnitt des ausgestellten Modells des Siegerprojekts.Bild: Patrick Caplazi
Das Siegerprojekt für das «Autoarme Zentrum» geht in die öffentliche Mitwirkung. Es kann zuvor bis am 27. März im Mandelhof besichtigt werden.
Von: Patrick Caplazi
In Chamer Zentrum wird es in ein paar Jahren ziemlich anders aussehen. Die Strassen und Plätze – wie etwa Dorfplatz, Kirchplatz und Rigiplatz – werden im Rahmen des Projekts «Autoarmes Zentrum» neu gestaltet. Dazu führte die Gemeinde einen Planungswettbewerb durch, bei dem vier Teams teilnahmen. Ein 14-köpfiges Fach- und Sachpreisgericht aus den Bereichen Städtebau, Politik, Kanton und Gemeinden hatte die Konzepte bewertet. Bereits im Herbst 2022 wurde ein Team des Landschaftsarchitektenbüros Cyclus GmbH aus Zürich mit seinem Projekt «Chom jetzt!» zum Sieger erkoren. In den vergangenen Wochen wurde das Projekt weiterbearbeitet und verfeinert. Noch bis am 27. März ist es im Rahmen einer Ausstellung im Chamer Mandelhof zu sehen.
«Dieses Projekt lässt viel Spielraum offen»
Vor einer Woche fand die Vernissage der Ausstellung mit rund 60 Teilnehmenden statt. Im Beisein der Planerteams, von Projektbegleitenden und Gästen aus Politik, Wirtschaft und umliegenden Gemeinden wurde das Siegerprojekt «Chom jetzt!» gewürdigt und ein erstes Mal mit allen überarbeiteten Elementen vorgestellt. Dazu Drin Alaj, Vorsteher Verkehr und Sicherheit der Einwohnergemeinde Cham: «Das Wichtigste ist, dass es viel Spielraum offenlässt. Man kann gut darauf aufbauen, ohne dass das Konstrukt in sich zusammenbricht.» Die Projektidee von «Chom jetzt!» habe durch ein starkes Konzept mit einer klaren Struktur als Grundlage überzeugt. Auch Jurymitglied und Landschaftsarchitekt Stefan Rotzler ist davon überzeugt: «Es ist sehr einfach und bildet eine klare Identität des Strassentrassees. Das Projekt beinhaltet eine tolle Entwässerung und schöne Bereiche für das soziale Leben.»
Ein Thema wird das Planungsteam noch besonders beschäftigen: der Datenschutz. Die Fahrzeuge werden bei den Pforten (siehe unten) erfasst und registriert. «Damit werden wir uns noch intensiv befassen», sagt Kantonsingenieur Marc Amgwerd.
Bei der Verkehrsplanung geht Cham einen eigenen Weg
Eine vergleichbare Massnahme gibt es an keinem anderen Ort. «Dieses Projekt ist einzigartig in der Schweiz», sagt Jurypräsident Rainer Klostermann. Die Chamerinnen und Chamer können dabei noch mitreden. Am 28. März wird das überarbeitete Siegerprojekt an einer Mitwirkungsveranstaltung mit der Bevölkerung weiter justiert. «Davon erhoffen wir uns einen Austausch mit der Bevölkerung», so Gemeinderat Alaj. Im Anschluss wird das Vorprojekt gestartet. Dabei prüft das Planungsteam die Kriterien aus der öffentlichen Mitwirkung und arbeitet sie, wo möglich, in einen breit abgestützten Projektvorschlag ein. Ende 2025 soll das genehmigte Bewilligungsprojekt vorliegen. Die Realisierung der gestalterischen Massnahmen im Zentrum von Cham soll etwa im Jahr 2028, nach der Eröffnung der Umfahrung Cham–Hünenberg, starten.